Sport-Welt: Man On The Moon hat den Turbolader

Hand auf‘s Herz: Wer hätte rund 100 Meter vor dem Ziel noch geglaubt, dass der Sieger im BBAG Auktionsrennen Man On The Moon heißen würde? Wohl niemand. Doch genau auf der Linie war das schier Unglaubliche passiert. Der 20:10-Favorit und Sohn des überragenden Derbysiegers Sea The Moon nagelte mit einem für einen Zweijährigen sehr selten gesehenen Speed seine Mitte der Geraden ganz locker in Front gezogene Trainingsgefährtin
Satomi fest. Mit einem kurzen Kopf Vorteil und der Kraft eines Turboladers.

Der vom Gestüt Görlsdorf gezogene Sea The Moon-Sohn war auf der BBAG-Jährlingsauktion für 36.000 Euro in den Besitz des Stalles Dipoli von Siegfried Müller aus Achern bei Baden-Baden gelangt. Nun ist er nach zwei Starts noch unbesiegt und zielt auf das Iffezheimer Zukunfts-Rennen, für das sein Betreuer Markus Klug bestens gerüstet scheint. Er sattelte nicht nur den Sieger und die bärenstark debütierende, so knapp unterlegene Satomi, eine Teofilo-Tochter aus Wittekindshofer Zucht, sondern auch noch den Dritten im BBAG Auktionsrennen, Sibelius. Auch dieser Pastorius-Sohn verkaufte sich bei seinem Erstauftritt glänzend.

Im Grunde war dieses Kölner Auktionsrennen für Satomi so gut wie entschieden. Nach einem Rennen aus dem Vordertreffen zog die Stute, die auf der BBAG-Jährlingsauktion für 130.000 Euro in den Besitz des Stalles Helena gewechselt war, Mitte der Geraden so locker in Front, dass die Partie erledigt zu sein schien. Ganz außen war nach einem Rennen aus der Reserve zwar Man On The Moon in Position und machte auch Boden gut, aber das schien zunächst nicht wirkungsvoll genug. Doch dann setzte Adrie de Vries auf dem klaren Favoriten noch einmal alles auf eine Karte und Man On The Moon spielte mit. Mit wahrlich sehenswertem Speed schnappte er sich Satomi auf der Linie. „Er war im Einlauf, wo ich außen die gute Spur gesucht hatte, nicht so konzentriert. Ich spürte, bei ihm kommt noch etwas und habe ihn gefragt. Die Antwort haben wir gesehen. Er ist schon ein sehr gutes Pferd“, so Adrie de Vries nach diesem „Ritt des Monats“.

„Das war schon eine Topleistung von Man On The Moon. Man muss berücksichtigen, dass er dem gesamten Feld Gewicht geben musste, Satomi sogar vier Kilo. Zudem sind die 1300 Meter schon seine kürzeste Distanz“, fasste es Markus Klug zusammen. Nicht nur für den Sieger, auch die für zweitplatzierte Satomi könnte es in Iffezheim weitergehen, wo sie für das Auktionsrennen vorgesehen ist. „Mit Sibelius machen wir in einem Maidenrennen weiter“, ergänzte der Heumar-Trainer. Man On The Moon, Nachfolger von Vorjahressieger Julio in diesem Auktionsrennen, ist ein enger Verwandter der in Deutschland drei Mal gestarteten Meerjungfrau, deren Karrierehöhepunkt der Sieg im Kölner Karin Baronin von Ullmann - Schwarzgold-Rennen auf Gruppe III-Ebene bildete. Der im englischen Lanwades Stud deckende Sea The Moon hatte in Deutschland neben dem nach zwei Starts unbesiegten Man On The Moon noch Quest the Moon auf der Bahn. Er kam am Sonntag in Riem als Zweiter über die Linie.

(01.08.2018)